Inhaltsverzeichnis:

      Naturgesetze sind keine Gesetze!
         Erstes Beispiel: Fallgesetze
         Zweites Beispiel: Gleichzeitigkeit
      Der Ursprung der Naturgesetze
         Nichts kann sich im Widerspruch zu Naturgesetzen ereignen

 

Naturgesetze sind keine Gesetze!

Im Grunde ist der Begriff Naturgesetz falsch gewählt. Es gibt keine Vorschriften, die besagen, wie sich natürliche Objekte verhalten sollen. Hier führt der Begriff Menschen in die Irre.

Ein Naturgesetz ist eine modellhafte Beschreibung  dessen, was wir in der Realität beobachten. Dafür wird die Logik vorausgesetzt. Dies geschieht in Form mathematischer Formeln. Gödel hat bewiesen, dass Mathematik und Logik identisch  sind, d. h., jeder mathematische Ausdruck kann in Logik übersetzt werden und umgekehrt. Die Logik zu bestreiten ist daher so, als ob man bestreiten wolle, dass 1 + 1 = 2 ergibt.

Neben der Logik wird noch etwas vorausgesetzt, was unverzichtbar ist: Jedes Naturgesetz, oder jedes Modell von der Natur, muss unabhängig  von der Perspektive des Beobachters in Zeit und Raum sein. Zwei Beispiele, um das zu verdeutlichen:

 

Erstes Beispiel: Fallgesetze

Das Fallgesetz beschreibt die Tatsache, dass weder Fallweg noch Fallgeschwindigkeit von der Masse oder der Form eines fallenden Körpers abhängen. Das beruht darauf, dass sich zwei Massen gegenseitig anziehen: Die Erde mit der größeren Masse zieht alle Gegenstände an. Diese fallen dann in Richtung Erdmittelpunkt. Alle Gegenstände ziehen aber auch die Erde an (Wechselwirkung). Diese Schwerkraftwirkung nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab.

Ein Objekt wird also von der Masse der Erde angezogen und dabei beschleunigt, um einen Betrag, der von der Entfernung zur Erde abhängt.

Dass wir beobachten, dass schwere Gegenstände schneller fallen als leichte, liegt daran, dass der Luftwiderstand den Fall bremst. Im Vakuum ist das nicht der Fall, und das wird durch die Fallgesetze beschrieben.

 

Zweites Beispiel: Gleichzeitigkeit

Im Universum gibt es keine Gleichzeitigkeit. Man kann von zwei Ereignissen nicht sagen, dass sie zur gleichen Zeit geschehen. Denn dies ist abhängig  vom Beobachterstandpunkt.

Nehmen wir an, dass wir uns genau zwischen zwei Sonnen befinden, die beide explodieren (zur Supernova werden). Da unser Abstand zu beiden Sonnen exakt gleich ist, nehmen wir beide Ereignisse als gleichzeitig  wahr. Ein Beobachter, der näher an der Sonne A ist als an der Sonne B, sieht, dass zuerst A explodiert und dann B, abhängig von der Entfernung. Gleichzeitigkeit  ist also abhängig vom Beobachterstandpunkt und kann daher kein Teil eines Naturgesetzes sein.

 

Der Ursprung der Naturgesetze

Jedes Naturgesetz ist eine Folge von Symmetrien. Das Modell beschreibt, was passiert, wenn die Symmetrie gebrochen wird.

Als Symmetrie  bezeichnen wir die Tatsache, dass wenn wir eine glatte Ebene durch einen Raum ziehen, beide Teile zueinander spiegelbildlich  sind. Ziehen wir durch den Mittelpunkt einer Kugel eine Ebene, sind die so entstehenden Hälften spiegelbildlich symmetrisch. Geht die Ebene nicht durch den Mittelpunkt, so sind die dadurch entstehenden Teilbereiche nicht mehr symmetrisch.

Ein vollkommen leerer Raum ist supersymmetrisch. Ganz gleich, wo wir unsere Ebene aufspannen, der eine Teil ist symmetrisch zum anderen.

Aus dieser Supersymmetrie kann man sämtliche Naturgesetze mathematisch ableiten. Man kann auch sagen: Jedes Naturgesetz ist eine Folge der Supersymmetrie des leeren Raums. Daher braucht kein Naturgesetz einen Schöpfer oder eine Art Gesetzgeber.

Daher widerspricht jede unserer modellhaften Naturbeschreibungen der Annahme, dass ein Gott dafür verantwortlich ist.

 

Nichts kann sich im Widerspruch zu Naturgesetzen ereignen

Die Idee, dass etwas geschehen kann, was den Naturgesetzen widerspricht, ist unsinnig. Wenn wir ein Bild beschreiben, kann dieses Bild anders sein als seine Schilderung. Aber dann ist letzteres fehlerhaft. Beobachten wir einen Sachverhalt, der den Naturgesetzen zu widersprechen scheint, müssen wir die Beschreibung der Natur anpassen (ändern). Im Widerspruch zu den (bekannten) Naturgesetzen besagt also nicht mehr als unsere Beschreibung stimmt nicht mit den Tatsachen überein.

Wenn man folglich wunder definiert als ein Ereignis, das den Naturgesetzen widerspricht, so besagt dies nicht mehr, als dass unsere Beobachtungen nicht korrekt waren.

Wer also (angebliche) Wunder als einen Beweis für Gott annimmt, schließt von einer mangelhaften Beschreibung der Natur auf Gott. Damit wird ein Fehler zur Grundlage eines Schlusses, womit die Schlussfolgerung schlicht falsch ist.

Halten wir also vier Dinge fest:

§ Naturgesetze brauchen keinen Gott, keinen Gesetzgeber.

§ Naturgesetze sind modellhafte Beschreibungen der Natur, die unabhängig vom Beobachter sind.

§ Der Grund für die Naturgesetze sind die supersymmetrischen Eigenschaften eines vollkommen leeren Raumes. Oder: Das Universum erbt alle seine Eigenschaften von der Leere – es verhält sich, als ob nichts existieren würde.

§ Die Mathematik der Naturgesetze folgt aus geistig zeitlos ewigen Konzepten, die nicht von Gott geschaffen worden sein können.

Zu Letzterem siehe auch: Alles Geistige besteht aus statischen Ideen
Gott als Schöpfer der Logik
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