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Vor langer Zeit, als ich noch jung war und an Gott glaubte, als ich mich noch als Katholik fühlte und als Katholik dachte, da begannen eines Tages Zweifel meinen Glauben zu umwölken.

Ich zweifelte nicht an der Existenz Gottes, aber ich zweifelte an anderen Glaubensinhalten. Und vor allem, nachdem ich das Buch von Karlheinz Deschner "Und abermals krähte der Hahn" gelesen hatte, zweifelte ich an der so überaus positiv erscheinenden "Mutter Kirche".

Was wäre, wenn mein Glauben ganz oder teilweise falsch wäre?

Und so sehr ich diese Gedanken zurückschob und von mir wies, sie kamen immer wieder. Einige der Fragen stellte ich im Religionsunterricht, sehr vorsichtig, denn irgendwie war mir bewusst, dass ein rechtschaffen Gläubiger nicht zweifelt oder nicht zweifeln sollte. Zweifel waren ein Anzeichen von Schwäche. Aber meine Versuche, den Zweifel mit Beten und Bibellesen zu beseitigten, waren nicht von Erfolg gekrönt. Im Gegenteil, mit dem Lesen der Bibel kamen neue Zweifel zu den alten hinzu.

Die Antworten meiner Religionslehrer waren seltsam unbefriedigend. Die Antworten meiner Mutter ebenfalls - "Man muss halt daran glauben". Was aber, wenn man unglaubliches glauben soll? Das kann man sicherlich, aber kann man auch alles unglaubliche glauben? Und wie unterscheidet man, was vom Unglaublichen man glauben soll und was nicht? Ist etwas wahr, nur weil die Kirche es sagt?

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Kirche ließ mich an letzterem zweifeln.

Und damit kamen die Zweifel am Glauben immer häufiger und immer heftiger zurück. Mit der Zeit fand ich heraus, dass auch andere Gläubie zwefelten oder bestimmte Dinge ablehnten. Mein Großvater glaubte nicht an die Existenz der Hölle, sondern nur daran, dass Ungläubige ihr ewiges Leben in Gottferne verbringen mussten, kein erstrebenswerter Zustand, aber immerhin mit einem "lieben Gott" eher vereinbar als die ewige Folter. Das zweite vatikanische Konzil gab meinem Großvater Recht.

Aber das bedeutete doch, dass die Kirche früher geirrt hat? Konnte sie da nicht auch heute irren?

Und so hangelte ich mich von Punkt zu Punkt, und nachdem ich den Glauben an die Kirche scon längst "abgehakt" hatte, glaubte ich immer noch an Gott. Ich hatte überhaupt erst sehr spät herausgefunden, dass es Menschen gab, die nicht an Gott glaubten.

Damals glaubte ich mich mit vielen Zweifeln alleine. Denn mein Freund, ein Atheist, war ohne Glauben aufgewachsen, er konnte nicht wissen, was er vermisste, so wie jemand, der ohne Computer aufwächst, den auch nie vermissen wird.

Ich begann, systematisch über den Glauben nachzudenken. Aber ich wähnte mich lange Zeit mit meinen Zweifeln an Gott alleine. Die Kirche und ihre Vertreter wie Religionslehrer erkannten an, dass man am Glauben zweifeln konnte, aber sie versuchten immer, den Zweifel zu "ersticken". Aber aus der Wissenschaft wusste ich, dass Zweifel nützlich sein können, sie sind der Motor des wissenschaftlichen Fortschritts. Wenn nie jemand angefangen hätte, an dem zu zweifeln, was er glaubt, dann würden wir heute noch in Höhlen leben.

Welchem Zweck dient diese Website?

Erstens, Ihnen zu zeigen, dass Sie mit Ihren Zweifeln nicht alleine sind.

Zweitens, Ihnen zu zeigen, dass Zweifel etwas Fruchtbares und nicht etwas Furchtbares sind.

Drittens, die Auseinandersetzung mit den Zweifeln zu fördern und Ihnen Mut zu machen, Ihren eigenen Verstand zu gebrauchen, und nicht einfach zu übernehmen, was Ihnen vorgesetzt wird.

Um fortzuschreiten brauchen wir den Zweifel, wir sind darauf angewiesen. Leben bedeutet Wachstum, Stillstand ist Tod, also gehören Zweifel zum Leben dazu. Zweifel sind kein Grund, zu ver-zweifeln, sondern ein Antrieb, um Nachzudenken, und daher sind sie wichtig. Wenn Zweifel immer nur dazu führen, dass man später noch mehr glaubt, dann hat man wohl in einigen oder vielen Fällen etwas falsch gemacht. Denn wenn unsere Vorfahren auch immer nur noch mehr von dem überzeugt gewesen wären, woran sie ohnehin schon glaubten, dann wären wir heute keinen Schritt weiter als sie.

Zweifel sind ein Zeichen dafür, dass man noch Potenzial zum Wachsen hat. Nicht zweifeln könnte man nur, wenn man allwissend wäre - und wer ist das schon? Es nützt auch nichts, wenn Gott allwissend wäre - wir sind es trotzdem nicht. Nie zu zweifeln sollte man den Fanatikern überlassen, es ist nicht gesund.

Aber auch als Ungläubiger kann man an seinem Unglauben zweifeln. Zweifel hören nicht auf, wenn man nicht mehr glaubt. Als ersten Beitrag zum Thema «Unglaubenszweifel» empfehle ich Ihnen den Gastbeitrag meiner Freundin Claudia: Unglaubenszweifel.



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Weitere Seiten der gleichen Autoren:

Kritik an dem Buch 'Schluss mit Lustig' von Peter Hahne Ebenfalls von Claudia: Texte zum Thema Werte.

Psychologie, Religion und Glauben Die Seite zum Thema Religion.

Atheismus Online Begründung des Atheismus, warum ich Atheist bin.

Informationen über Atheismus Informationen über den Atheismus, eine leicht verständliche Einführung in den Atheismus.



Weiterführende Links zum Thema

Glaubenszweifel Eintrag im Lexikon der christlichen Moral.

Die Situation Abrahams Von dieser bekannten Website ein Zitat: "Für Israel ist es keine Sünde, zeitweilige Glaubenszweifel zu haben. Glaubenszweifel sind vielmehr von Gott tolerierte Zeugnisse menschlicher Befindlichkeit".

Wie sich Glaubenszweifel überwinden lassen Anleitung zum Überwinden von Glaubenszweifeln - aber, wie gesagt, wenn dies Menschen schon immer und überall gemacht hätten, dann gäbe es heute kein Christentum ...

exchristian.org Website, in der ehemalige Christen die Geschichte ihrer Zweifel erzählen, und warum sie keine Christen mehr sind. Leider in englischer Sprache.

Religiöser Glaube und Zweifel Sehr philosophischer Text eines katholischen Theologen zum Glaubenszweifel.



Siehe auch meine Liste mit interessanten Links.

Interessante Literatur zum Thema

Barker, Dan: 1992b, Losing Faith In Faith. From Preacher To Atheist., Freedom From Religion Foundation, Inc., Madison. Das Buch eines Mannes, der 19 Jahre lang fundamentalistischer Priester war und der Atheist wurde. Humorvoll zu lesen, aber eben auch sachlich-fundiert.

Bördlein, Christoph: 2002, Das sockenfressende Monster in der Waschmaschine. Eine Einführung ins skeptische Denken, Alibri Verlag Gunnar Schedel, Aschaffenburg. Sehr schöne Einführung in das skeptische Denken.

Dawkins, Richard: 2002, Der entzauberte Regenbogen. Wissenschaft, Aberglaube und die Kraft der Phantasie., Rowohlt, Reinbek. Wissenschaft muss nicht langweilig und trocken, sondern kann fantasievoll und anregend sein.

Deschner, Karlheinz: 1991a, Der gefälschte Glaube. Die wahren Hintergründe der kirchlichen Lehren., Heyne, München. Eine packende Zusammenfassung der Ansichten der modernen Theologie zur Entstehung des Christentums.

Deschner, Karlheinz: 1996a, Abermals krähte der Hahn. Eine kritische Kirchengeschichte., Rowohlt, Reinbek. Das Werk über Kirchenkritik schlechthin. Muss man gelesen haben!

Gutzkow, Karl, Heintz, Günter: 1978, Wally, die Zweiflerin, Reclam, Ditzingen.

Haught, James A.: 1996, 2000 Years of Disbelief: Famous People with the Courage to Doubt., Prometheus Books, New York. Kurzbiographien und Zitate von Menschen aus fast 2.000 Jahren, die den Mut hatten, an der Religion zu zweifeln, so etwas wie ein „Wer ist wer unter den Atheisten“.

Hume, David: 1981, Dialoge über natürliche Religion, Reclam, Ditzingen. Religionskritisches Meisterwerk eines genialen Philosophen in Form eines Dialogs.

Küng, Hans: 2001, Existiert Gott? Antwort auf die Gottesfrage der Neuzeit, Piper, München. Auseinandersetzung mit der Frage nach der Existenz Gottes aus theologischer Sicht, fundiert, aber langatmig und wenig befriedigend

Lewis, Clive Staples: 2001, Pardon, ich bin Christ. Meine Argumente für den Glauben., Brunnen-Verlag, Gießen. Vernünftige Gründe eines ehemaligen Atheisten, warum er an Gott glaubt und Christ wurde, literarisch sehr gut gemacht und sehr gut zu lesen.

Moser, Tilmann: 1980, Gottesvergiftung, Suhrkamp, Frankfurt/Main. Harte und kritische Auseinandersetzung mit dem Gottesbild, das Kindern vermittelt wird und der Schwierigkeit, sich davon wieder zu lösen.

Randow, Gero von: 1996, Der Fremdling im Glas und weitere Anlässe zur Skepsis, entdeckt im 'Skeptical Inquirer', Rowohlt, Reinbek.

Randow, Gero von: 1998, Mein paranormales Fahrrad und andere Anlässe zur Skepsis, entdeckt im 'Skeptical Inquirer', Rowohlt, Reinbek.

Ranke-Heinemann, Uta: 2002, Nein und Amen. Mein Abschied vom traditionellen Christentum., Heyne, München. Eine sehr gründliche Demontage des Christentums, sehr fundiert und sehr sachlich, gut geschrieben.

Rohde, Norbert: 2004, Abschied von der Bibel Vom alten Glauben zum neuen Wissen, Books on Demand, Norderstedt. Gründliche Einführung in die dunkle Seite der Bibel und die Gründe, warum man der Bibel nicht trauen kann, erhellend und aufklärerisch ans Tageslicht gebracht.

Sagan, Carl: 1997, Der Drache in meiner Garage. Oder die Kunst der Wissenschaft, Unsinn zu entlarven., Droemersche Verlagsanstalt, München. Ein hervorragendes Buch darüber, wie Wissenschaft Unsinn entlarvt

Stenger, Victor J.: 2003, Has Science Found God?: The Latest Results in the Search for Purpose in the Universe, Prometheus Books, New York. In letzter Zeit wird das Gerücht verbreitet, dass neuere wissenschaftliche Erkenntnisse eine Bestätigung alter religiöser Ideen beinhalten. Prof. Stenger untersucht diese Behauptung und kommt zu genau entgegengesetzten Schlüssen – auf gründliche und informative Art.



Das ist nur ein Ausschnitt aus meinem Literaturverzeichnis. Dort finden Sie noch weitere Literatur zum Thema.


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