Inhaltsverzeichnis:
Gott als Planer des Universums und als Existenzgrundlage
Kein Widerspruch
Moralische Probleme
Wie geht es weiter?
Frage: Geht es im Universum natürlich zu?
Gott als Planer des Universums und als Existenzgrundlage
Wenn man sich das Universum ansieht, dann verläuft dort alles nach Naturgesetzen. Siehe auch: Was sind Naturgesetze?.
Naturgesetze sind modellhafte Beschreibungen der Realität. Dass die nur bestehen, weil es einen Gott gibt, ist in höchsten Maße zweifelhaft. Es gibt nichts, was dafür spricht. Das hält Menschen nicht davon ab, es trotzdem zu glauben.
Im Grunde ist dies nur eine Wiederholung der Behauptung, dass Gott alles im Universum regelt, weil man sich nicht erklären kann, wieso es Regeln gibt. Aber es ist ein logischer Fehler, von wir wissen es nicht
auf daher war es Gott
zu schließen (Argument aus Unwissenheit).
Andere Monotheisten nehmen an, dass Gott die Naturgesetze kreiert hat, um nicht immer an jedem Punkt eingreifen zu müssen. Das geht bis hin zur Vorstellung, dass Gott das Universum erzeugt hat wie eine Uhr, die ab dann ohne weiteres Eingreifen läuft. Versus der Auffassung, dass er nicht dazu in der Lage ist, sondern das Universum wie eine Uhr erschaffen hat, bei der man in jeder Sekunde dafür sorgen muss, dass sie weiterläuft. Wir würden einen Uhrmacher, dessen Uhr nicht ohne permanentes Nachsteuern läuft, nicht für sonderlich fähig halten.
Damit wird ein Gott beschrieben, der keinen Plan durchführen kann, ohne dass er sich ständig darum kümmern muss.
Kein Widerspruch
Das führt nicht zu einem logischen Widerspruch. Es handelt sich aber um einen logischen Zirkel. Man setzt Gott voraus, um die Regelhaftigkeit des Universums zu erklären. Aus der Tatsache, dass Regeln gelten, schließt man wiederum auf Gott. Dieser soll angeblich nicht fähig sein, das Universum so zu gestalten, dass er nicht beständig eingreifen muss. Damit müsste man an seiner Allwissenheit und seiner Allmacht zweifeln, oder allgemein an seinen Gestaltungsfähigkeiten.
Wir haben also auch unter Monotheisten zwei verschiedene Ansichten:
§ Gott greift niemals ein.
§ Gott muss immer eingreifen.
Dazwischen gibt es ein beliebig ausgeprägtes Spektrum. Gott setzt Naturgesetze ein, damit alles ohne ihn läuft, muss aber ab und zu eingreifen, damit es richtig funktioniert. Hört sich nicht nach einem guten Planer an, oder?
Der Widerspruch besteht darin, dass man einem allmächtigen und allwissenden Gott nicht zutraut, ein Universum zu schaffen, das ohne ihn läuft. Im Widerspruch dazu hält man ihn für einen großartigen Planer.
Es gibt damit noch ein weiteres Problem: A drückt den Auslöser einer Waffe und tötet B. Die Ursache, dass die Waffe B tötet, ist letztlich Gott. Dieser setzt den Willen des Mörders um, sorgt dafür, dass sein Anschlag klappt. Wäre er ein Mensch, man würde ihn wegen Beihilfe zum Mord anklagen. Noch schlimmer ist es, wenn wir über Naturkatastrophen reden, denn für die kann kein Mensch etwas. Dann sprechen wir von einem Gott, der üble Naturereignisse als Mittel benutzt, Menschen zu töten und sie leiden zu lassen. Hier ist es Gott, der bildlich gesprochen, den Auslöser der Waffe selbst betätigt.
Eine Diskussion der bisher aufgelaufenen Probleme als Übersicht finden Sie hier: Zwischenstand der Diskussion.
Moralische Probleme
Das führt zu so vielen moralischen Folgeproblemen, dass viele Menschen den Ausweg wählen:
Gott schuf das Universum, seitdem greift er nicht mehr einFalls Sie diesen Ausweg nicht wählen, seien Sie gewarnt: Die Frage wird wieder auftauchen, wenn wir uns über Moral unterhalten!
Zudem kollidiert dies mit der Ansicht, dass Menschen einen freien Willen haben. Wenn Gott allessteuert, sind wir aber nicht mehr als Schachfiguren, die beobachten, wie sie auf dem Brett verschoben werden. Dann kann man Niemanden für sein Verhalten verantwortlich machen. Dies impliziert einen moralischen Nihilismus (es gibt keine Moral).
Einige dieser Probleme finden Sie hier:
Diskussion: Gott, Allwissenheit, Moral und VerantwortungWie geht es weiter?
Wir haben jetzt den Stand erreicht, dass Gott in jedem Fall Eigenschaften hat, aus denen in logischer Konsequenz ein klares Weltbild folgt. Dies umfasst:
§ Leib-Seele-Dualismus
§ Realismus
§ Supernaturalismus
Alle diese Annahmen sind von Gott unabhängig! Wir trennen an dieser Stelle zwischen Gottesbild und Weltbild. Ersteres beschäftigt sich mit den Gott zugeschriebenen Eigenschaften, letzteres die Konsequenzen für das Bild, das wir von der Welt haben.
Über den Punkt 3. haben wir noch nicht gesprochen. Das holen wir gleich nach.
Aber beide Punkte, 1. und 3., haben ein gemeinsames Problem.
Leib-Seele-Dualismus geht davon aus, dass ein reiner Geist
die Materie beeinflussen kann. Andernfalls kann man nicht erklären, wieso der geistige Impuls Ich möchte meinen Arm heben
dazu führen kann, dass sich mein Arm hebt. Denn mein Arm besteht aus Materie.
Supernaturalismus geht davon aus, dass etwas, was nicht zu der Natur gehört, diese beeinflussen kann.
Beide Annahmen verstoßen gegen ein Basisprinzip der Physik, den Energieerhaltungssatz.
Das führt zu der Frage:
Frage: Geht es im Universum natürlich zu?
Anders gefragt: Ist der Supernaturalismus wahr oder der Naturalismus? Gibt es übernatürliche Einflüsse, oder fehlen diese? Dies muss man unabhängig von einem eventuell übernatürlichen Ursprung der Welt betrachten. Hier geht es um den Ablauf der vorhandenen Welt, nicht um ihren Ursprung!
Hier geht es also um die Frage, ob die Abläufe in der Welt
§ ausschließlich natürlich sind, also ohne ein permanentes Eingreifen Gottes auskommen, oder
§ Gott permanent in die Welt eingreift, ohne Unterlass, oder
§ es in der Welt zwar weitgehend nach natürlichen Regeln zugeht, aber Gott ab und zu in die Abläufe eingreift.
Wählen Sie die Antwort, die Ihrer Ansicht am nächsten kommt:
Naturalismus: In der Welt geht es natürlich zuSupernaturalismus: In der Welt geht es nicht natürlich zu
Was sind Naturalismus und Supernaturalismus?
Keine dieser Antworten passt!
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